Therapie der Parodontitis

Die professionelle Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis ist der entscheidende erste Schritt der Therapie einer Parodontitis. Ebenso wichtig sind das Anpassen der optimalen häuslichen Mundhygiene und die regelmässigen Nachsorgetermine bei der Dentalhygienikerin.

Damit eine Parodontitis heilen kann, müssen in einer professionellen Zahnreinigung sämtliche Beläge (Plaque und Zahnstein) von den Zahnoberflächen entfernt werden.

Damit die Anlagerung von neuen Bakterienbelägen verhindert werden kann, müssen Patienten mit Parodontitis neu lernen, ihre Zähne optimal sauber zu halten.

Ein bis zwei Monate nach der professionellen Zahnreinigung wird das Behandlungsresultat überprüft und entschieden, wie die weitere professionelle Betreuung gestaltet werden soll.

In Situationen mit einer stark fortgeschrittenen Parodontitis können die tieferen Zahnfleisch-Resttaschen in der Regel erst durch eine chirurgische Behandlung erfolgreich reduziert werden.

Im Anschluss an eine Zahnfleischbehandlung wird die professionelle Langzeitbetreuung bei der Dentalhygienikerin geplant. Die Häufigkeit dieser Sitzungen orientiert sich auch an den sogenannten Zahnfleisch-Resttaschen.

Bekannte Nebenwirkungen einer Zahnfleischbehandlung sind das Entstehen offener Zahnzwischenräume und die spürbare Empfindlichkeit freiliegender Zahnwurzeloberflächen.

Die erste professionelle Zahnreinigung kann durch den Privatzahnarzt und die Dentalhygienikerin durchgeführt werden. Bei schwerer Parodontitis empfiehlt sich die Überweisung an den Facharzt für Parodontologie.

Professionelle Zahnreinigung

Damit eine Parodontitis heilen kann, müssen in einer professionellen Zahnreinigung sämtliche Beläge (Plaque und Zahnstein) von den Zahnoberflächen entfernt werden.

Therapie der Parodontitis

Bei der professionellen Zahnreinigung führen der Zahnarzt oder die Dentalhygienikerin eine systematische Reinigung sämtlicher Zahnoberflächen durch. Besonders wichtig bei der Parodontitis ist das Säubern und Glätten der bakterienbesiedelten Wurzeloberflächen unter dem Zahnfleischrand.

Ebenso werden alle Hindernisse entfernt, die eine optimale häuslich Mundhygiene erschweren können. Hierzu gehören insbesondere Zahnsteinablagerungen über dem Zahnfleischrand, sowie abstehende Kronen- oder Füllungsränder.

Eine erste professionelle Zahnreinigung kann nur selten in einer Sitzung durchgeführt geführt werden. Für Patienten mit fortgeschrittener Parodontitis werden für die professionelle Zahnreinigung mehrere Termine eingeplant.

Häusliche Mundhygiene

Damit die Anlagerung von neuen Bakterienbelägen verhindert werden kann, müssen Patienten mit Parodontitis neu lernen, ihre Zähne optimal sauber zu halten.

Optimierung der Mundhygiene

Eine regelmässige häusliche Mundhygiene optimal durchzuführen ist nicht immer einfach. Eine grosse Herausforderung bilden beispielsweise die Reinigung der Zahnzwischenräume. Für diese Stellen gibt es spezielle Mundhygiene-Hilfsmittel, sogenannte Interdentalbürsten. Diese werden für jede Situation im Gebiss entsprechend einzeln ausgewählt und ihr korrekter Gebrauch wird den Patienten durch den Zahnarzt oder die Dentalhygienikerin instruiert.

Im Verlauf der Zahnfleischbehandlung erlernen Patienten eine auf ihre Situation angepasste Mundhygienetechnik. Die gute Mitarbeit mit einer optimalen häuslichen Mundhygiene entscheidet über den gesamten Behandlungserfolg.

Für weitere Informationen zum Thema Mundhygiene-Instruktion siehe auch www.mundhygiene-instruktion.ch.

Nachkontrolle (Reevaluation)

Ein bis zwei Monate nach der professionellen Zahnreinigung wird das Behandlungsresultat überprüft und entschieden, wie die weitere professionelle Betreuung gestaltet werden soll.

Nachkontrolle bei der Parodontitis

Ein bis zwei Monate nach der professionellen Zahnreinigung wird das Behandlungsresultat überprüft. In dieser Nachkontrolle wird ebenso kontrolliert, ob Patienten ihre Zähne durch die häusliche Mundhygiene gut reinigen können.

Bei guter häuslicher Mundhygiene können einerseits ein deutlicher Rückgang der Zahnfleischentzündung und andererseits eine Schrumpfung des Zahnfleisches erwartet werden. Auch wenn dabei die Oberflächen der Zahnwurzeln freiliegen werden, sollten im Idealfall weniger Zahnfleisch-Resttaschen mit verbleibenden Sondierungswerten von mehr als 3 mm gemessen werden. In diesen Fällen kann die Zahnfleischbehandlung abgeschlossen und die ausgeheilte Situation durch regelmässige Termine bei der Dentalhygienikerin professionell weiter betreut werden.

Chirurgische Weiterbehandlung

In Situationen mit einer stark fortgeschrittenen Parodontitis können die tieferen Zahnfleisch-Resttaschen in der Regel erst durch eine chirurgische Behandlung erfolgreich reduziert werden.

Parodontalchirurgie

Werden nach der ersten professionellen Zahnreinigung noch weiterhin Zahnfleisch-Resttaschen von mehr als 5 mm gefunden, können die dort oft noch vorhandenen Zahnsteinablagerungen mit einer chirurgischen Behandlung besser entfernt werden. Zusätzlich können Zahnfleischkonturen korrigiert und in gewissen Fällen sogar versucht werden, die verlorenen Gewebe mit Hilfe von sogenannten Biomaterialien wiederaufzubauen (gesteuerte Geweberegeneration).

Komplexere Zahnfleischbehandlungen dauern oft mehr als ein Jahr. Betroffene brauchen das Verständnis über den Verlauf dieser Therapie und welche Ziele damit erreicht werden können. Eine gute Mitarbeit der Patienten mit guter häuslicher Mundhygiene, einem Rauchstopp oder einer Diätumstellung ist dabei unumgänglich.

Professionelle Langzeitbetreuung (Nachsorge, Recall)

Im Anschluss an eine Zahnfleischbehandlung wird die professionelle Langzeitbetreuung bei der Dentalhygienikerin geplant. Die Häufigkeit dieser Sitzungen orientiert sich auch an den sogenannten Zahnfleisch-Resttaschen.

Langzeitbetreuung (Recall, Unterstützende Parodontale Therapie)

Im Anschluss an eine Zahnfleischbehandlung ist ein langfristiger Erfolg über mehrere Jahre nur dann gewährleistet, wenn Patienten eine optimale häusliche Mundhygiene durchführen und dabei täglich verhindern, dass sich ihr Zahnfleisch durch neue bakterielle Beläge erneut entzünden kann.

Für den optimalen Langzeiterfolg wichtig ist ausserdem die fortwährende professionelle Langzeitbetreuung bei der Dentalhygienikerin, damit allfällig wiederkehrende Probleme rechtzeitig erkannt und behoben werden können.

Der Abstand dieser Dentalhygienesitzungen beträgt meistens drei, vier oder sechs Monate. Die Häufigkeit orientiert sich an der Qualität der Mundhygiene, dem Ausmass der Zahnfleischentzündung und dem Vorhandensein der sogenannten Zahnfleisch-Resttaschen.

Mögliche Nebenwirkungen einer parodontalen Behandlung

Bekannte Nebenwirkungen einer Zahnfleischbehandlung sind das Entstehen offener Zahnzwischenräume und die spürbare Empfindlichkeit freiliegender Zahnwurzeloberflächen.

Nebenwirkungen der Parodontaltherapie

Während der professionellen Zahnreinigung werden Schmerzen von Patienten sehr unterschiedlich wahrgenommen. Im Allgemeinen reagiert ein entzündetes Zahnfleisch empfindlicher als ein gesundes. Wichtig zu wissen ist, dass die gesamte Zahnfleischbehandlung unter lokaler Betäubung (Lokalanästhesie) durchgeführt werden kann.

Eine weitere Nebenwirkung der Zahnfleischbehandlung ist die Schrumpfung der Zahnfleischränder im Anschluss an die professionelle Zahnreinigung. In der Regel führt diese Schrumpfung dazu, dass die Zähne etwas länger erscheinen und es zur Bildung offener Zahnzwischenräume kommt sowie einer erhöhten Empfindlichkeit der Zahnwurzeloberflächen auf kalte Temperaturen oder saure Speisen. Diese erhöhte Empfindlichkeit geht in der Regel nach wenigen Monaten wieder zurück.

Wer kann die Parodontalbehandlung durchführen?

Die erste professionelle Zahnreinigung kann durch den Privatzahnarzt und die Dentalhygienikerin durchgeführt werden. Bei schwerer Parodontitis empfiehlt sich die Überweisung an den Facharzt für Parodontologie.

Wer behandelt die Gingivitis und die Parodontitis?

Der Schweizer Zahnarzt wird während seines Studiums theoretisch und praktisch zur Untersuchung und Behandlung der Parodontitis ausgebildet und geprüft. Mit dieser Ausbildung ist er in der Lage, nicht allzu weit fortgeschrittene Fälle selbst zu behandeln. In Fortbildungskursen und anderen Veranstaltungen die von den Universitäten, der Schweizerischen Gesellschaft für Parodontologie (SSP) und anderen Institutionen angeboten werden, können diese Grundkenntnisse vertieft werden.

Die Behandlung schwieriger Fälle – dazu gehören insbesondere rasch fortschreitende Parodontalerkrankungen bei Jugendlichen und Erwachsenen – erfordert Spezialkenntnisse und eine Infrastruktur, die eine lückenlose parodontale Langzeitbetreuung garantiert. Solche Patienten kann der Privatzahnarzt (Familienzahnarzt) an einen Parodontologen überweisen.

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